Den Gewerkschaften ist nach eigener Aussage auch nach dem Treffen mit Ministerin Jacqueline Galant noch immer nicht klar, ob die SNCB-Gruppe jetzt 600 Millionen Euro oder über zwei Milliarden bis 2019 einsparen müsse. "Die Ministerin hat uns unsere Sorgen nicht nehmen können." Zwar erklärte sie, es werde keine Entlassungen geben, allerdings fragen sich FGTB und CSC, wo genau der Rotstift angesetzt werden soll.
Bahnchef Jo Cornu will unterdessen gegen die Streikenden von La Louvière, Charleroi, Lüttich und Welkenraedt vorgehen. Ohne Ankündigung hätten sie den chaotischen Streik vom Zaun gebrochen und Tausende Pendler und Reisende buchstäblich im Regen stehen gelassen. Möglich sind Disziplinarmaßnahmen wie Gehaltskürzungen oder Abmahnungen.
Die Gewerkschaften argumentieren dagegen, bei dem spontanen Arbeitsausstand habe es sich um einen "emotionalen" Streik gehandelt, weil die Sparpläne der neuen Regierung so drastisch ausfallen würden. Der Begriff "emotionaler Streik" wird eigentlich nur nach spontanen Arbeitsniederlegungen in Folge eines Angriffs auf Bahnpersonal verwendet.
Bild: Laurie Dieffembacq (belga)