Die wilden Bahnstreiks in Belgien scheinen beendet. Zu dem befürchteten Ausstand der Lokführer in Namur ist es am Mittwochmorgen nicht gekommen.
Am Dienstag noch waren in der gesamten Wallonie sowie in Brüssel und in Teilen Flanderns Zugverbindungen ausgefallen, nachdem Bahnmitarbeiter in den Depots von Lüttich, Welkenraedt und Liers spontan die Arbeit niedergelegt hatten. Sie protestierten damit gegen geplante Einsparungen der Föderalregierung bei der SNCB und dem Schienennetzbetreiber Infrabel.
Die neue Verkehrsministerin Jacqueline Galant (MR) soll am Mittwochnachmittag erstmals zu einem Gespräch mit den Eisenbahnergewerkschaften zusammenkommen. Vorige Woche hatte sie die Bahndirektion getroffen.
Die Bahn soll in der nächsten Legislaturperiode jährlich mehr als 180 Millionen Euro einsparen.
SNCB will gegen wild streikende Mitarbeiter vorgehen
Die Bahngesellschaft SNCB und der Schienennetzbetreiber Infrabel werden schneller als bisher gegen Personalmitglieder vorgehen, die sich an wilden Streiks beteiligen. Das schreibt die Zeitung De Tijd. Eine neue Verordnung bei der Bahn schreibt vor, dass innerhalb von zehn Tagen Sanktionen gegen Mitarbeiter ausgesprochen werden, die unangekündigt nicht zur Arbeit erscheinen. Bislang dauerten solche Verfahren Monate, nicht selten passierte gar nichts. Laut der neuen Verordnung kann die Bahndirektion den streikenden Personalmitgliedern das Gehalt kürzen oder den Arbeitstag nicht vergüten.
Die wilden Streiks der vergangenen Tage in der Wallonie fallen bereits unter die neue Regelung.
belga/vrt/jp - Archivbild: Bruno Fahy (belga)