Nach einer neuen Umfrage ist die flämische Nationalistenpartei N-VA wieder unter die 30-Prozent-Hürde gesackt. Demnach käme die Partei von Bart De Wever noch auf 29,9 Prozent. Bei der Wahl vom 25. Mai hatte die N-VA noch rund 32 Prozent erzielt. Die übrigen Parteien der sogenannten Schwedischen Koalition schneiden mehr oder weniger gut ab. Die Umfrage der Medienhäuser VRT und De Standaard betrifft aber lediglich Flandern.
Es ist die erste Umfrage, die wirklich einen Hinweis darauf geben kann, inwieweit die neue Koalition auf Akzeptanz stößt. Durchgeführt wurde die Erhebung im Zeitraum zwischen dem 22. September und dem 3. Oktober und zwar im Auftrag der flämischen Rundfunkanstalt VRT und der Zeitung De Standaard.
Erste Erkenntnis: Die N-VA unterschreitet wieder die 30-Prozent-Hürde; ein Minus von 2,5 Prozent im Vergleich zum 25. Mai. Als möglichen Grund nennen Beobachter vor allem die Sparmaßnahmen auf Ebene der flämischen Regierung. Das allerdings scheint man nicht der CD&V anzulasten; die flämischen Christdemokraten gewinnen im Vergleich zur letzten Wahl 1,5 Prozent hinzu und landen bei 20 Prozent.
Die liberale OpenVLD muss leicht Federn lassen: 14,4 Prozent, ein Minus von 1,2.
Auffallend ist, dass die linke Opposition Gewinne verbuchen kann: sp.a plus 1,6 und Groen plus 1,3.
Die Zeitung Het Laatste Nieuws veröffentlicht derweil am Samstag eine Blitzumfrage, die auch schon die föderale Regierungsbildung berücksichtigen soll. Da ergibt sich ein etwas anderes Bild. Die CD&V würde demnach einen Einbruch erleben. Ein Minus von 5 Prozentpunkten. Offenbar reagiert der Gewerkschaftsflügel damit auf Maßnahmen wie die Erhöhung des Renteneintrittsalters oder den Indexsprung.
Foto: Dirk Waem (belga)
Ist doch klar, dass die "krassen Separatisten", die ja z.T. auch zur N-VA gewechselt haben, enttaeuscht sind. Mich wundert sogar, dass es nur 2% sind. Es ist ohnehin noch viel zu frueh, um solche Wahlumfragen (noch vor dem Abschluss der Verhandlungen!) ernst zu nehmen und schon zu jubilieren, wie das besonders in der Wallonie und der DG bei schlechten Nachrichten fuer oder ueber die N-VA ueblich ist. Die bekommen es aber unbestreittbar schwer, da sie wichtige Ressorts uebernommen haben und sich daran auch "verheben" koennten. Da sind zeitweise sicher noch mehr als 2% drin, aber die staerkste Partei in Flandern werden die wohl noch laenger bleiben. Und quasi "incontournable", zumindest in Flandern...