Um auf die verzweifelte Lage ihrer Landsleute im syrischen Kobane aufmerksam zu machen, haben einige Dutzend Kurden das Europaparlament in Brüssel vorübergehend besetzt. Ungefähr 50 bis 60 Demonstranten drangen am Dienstagvormittag für ungefähr eine Dreiviertelstunde in das Gebäude ein.
Die Demonstranten forderten von der EU, sich stärker für den Schutz der in Syrien lebenden kurdischen Minderheit einzusetzen. Eine Gruppe der Kundgebungsteilnehmer wurde von EU-Abgeordneten sowie von EU-Parlamentspräsident Schulz zu einem Gespräch empfangen. Schulz sicherte den Demonstranten zu, noch am Dienstag Telefongespräche mit Vertretern der NATO und der Vereinten Nationen zu führen.
Am Montag hatten bereits etwa 200 Kurden am Brüsseler Flughafen mehr Unterstützung für die in Syrien durch die Terrormiliz IS in Bedrängnis geratenen Kurden gefordert. Auch in vielen anderen europäischen Städten kam es zu Kundgebungen, die zumeist friedlich verliefen.
dpa/vrt/mh - Bild: EmmanuelDunand/afp