Der Genter Bürgermeister Termont will die Stromabschaltpläne der Föderalregierung vor Gericht anfechten. Laut dem sozialistischen Politiker wird seine Stadt unverhältnismäßig hart getroffen. Dem kompletten Hafenbereich könnte im Ernstfall für mehrere Stunden der Strom abgeschnitten werden. Angesichts der vielen Chemiebetriebe, die sich auf dem Hafengelände befinden, sei das unverantwortlich.
Keine andere Großstadt in Belgien werde im Falle einer Abschaltung so hart getroffen wie Gent, sagt Bürgermeister Daniel Termont. Der SP.A-Politiker hatte die zuständige Staatssekretärin Catherine Fonck von der CDH zunächst um eine Erklärung gebeten, anschließend um eine Überarbeitung der Pläne.
Das sei nicht möglich, ließ Fonck am Freitag in einer Pressemitteilung wissen. Gent müsse sich solidarisch mit allen anderen betroffenen Kommunen des Landes zeigen, so die Staatssekretärin weiter.
Das will der Genter Stadtvater sich nicht gefallen lassen und klagt jetzt gegen die Stromabschaltpläne. Er habe genug Argumente, meint Termont. Wegen der vielen Chemie verarbeitenden Betriebe auf dem Hafengelände könne bei einem mehrstündigen Stromausfall die Sicherheit nicht gewährleistet werden. Dadurch bestehe ebenfalls eine Gefahr für die Anwohner.
Foto: Laurie Dieffembacq (belga)