Der vergangene Dienstagabend: Wutentbrannt steht CD&V-Chef Wouter Beke vom Verhandlungstisch auf und verlässt den Raum. Vorausgegangen war ein heftiger Streit mit der OpenVLD-Chefin Gwendolyn Rutten. Worum es im Einzelnen ging, darüber kursieren zwei Versionen: die von CD&V und die von OpenVLD.
Das Ganze hat jedenfalls für einen "Hauch von Krise" in der Schwedischen Koalition gesorgt. Den ganzen Tag lang hat Regierungsbildner Charles Michel am Mittwoch versucht, die Wogen zu glätten. Der bisherige Ko-Regierungsbildner Kris Peeters hat dem MR-Chef demonstrativ den Vortritt gelassen. Er saß zwar bei den bilateralen Gesprächen mit am Tisch, aber lediglich als CD&V-Vertreter.
Wie die Zeitung De Morgen berichtet, habe man auch bei den anderen Parteien aufgeatmet. Insbesondere bei der OpenVLD war Kris Peeters in den letzten Wochen nicht mehr so sehr als Regierungsbildner, sondern vielmehr als Spion seiner Partei wahrgenommen worden. Bei den Einzelgesprächen zwischen den Regierungsbildnern und den jeweiligen Parteien habe es deswegen ein Vertrauensproblem gegeben.
Michel nimmt also jetzt das Heft in die Hand. Offen ist noch, wann die Unterhändler der vier Parteien wieder gemeinsam am Verhandlungstisch Platz nehmen werden. Nach Medienberichten sei frühestens zu Beginn kommender Woche mit einer neuen Regierung zu rechnen. Spätestens am Freitag kommender Woche sei aber alles in trockenen Tüchern, verlautete aus Delegationskreisen.
Bild: Eric Lalmand (belga)