Vor dem Strafgericht Antwerpen ist am Dienstag der Terrorismusprozess gegen Mitglieder der verbotenen islamistischen Organisation Sharia4Belgium fortgesetzt worden. Sieben Angeklagte waren anwesend.
Die Staatsanwaltschaft forderte die Höchststrafe für den Hauptangeklagten, Fouad Belkacem: 15 Jahre Haft und eine Geldstrafe von 30.000 Euro. Der frühere Führer der Organisation war am zweiten Prozesstag nicht anwesend. Er weigerte sich, vor Gericht zu erscheinen. Belcacem sitzt seit April 2013 in U-Haft.
Insgesamt sind 46 Männer und Frauen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Für 15 davon fordert die föderale Staatsanwältin Haftstrafen von acht bis 15 Jahren, weil sie Führungsrollen in der Vereinigung bekleidet hätten. Für 29 andere Angeklagte fordert sie Haftstrafen von zwölf Monaten auf Bewährung bis zu zehn Jahre ohne Bewährung. Für den Aussteiger Jejoen Bontinck will sie vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von 6000 Euro.
Damit ist der Prozess bis zum 8. Oktober unterbrochen. Dann kommen die Verteidigung und die Nebenkläger zu Wort. Der Anwalt von einem der Angeklagten wurde vom Prozess ausgeschlossen. Er war am Montag zu Gast in der Fernsehtalkshow "Reyers Laat", obschon die Anwaltskammer ihm dies untersagt hatte.
vrt/b/sh - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA