5. Februar 2010: In Buizingen, südwestlich von Brüssel, kollidierten zwei Züge: ein Bummelzug nach Löwen und der Regionalzug Mons-Lüttich. Die Bilanz war dramatisch. Bei dem Unglück kamen 19 Menschen ums Leben, 160 weitere wurden verletzt. Offenbar hatte einer der Lokführer ein rotes Haltesignal missachtet. Gegen diesen Mann wird bereits ermittelt.
Die Justiz will jetzt aber die Untersuchung ausweiten, und zwar auf die beiden verantwortlichen Unternehmen, also die SNCB und den Schienennetzbetreiber Infrabel. Hintergrund: Von Anfang an hatten Experten und später auch ein Untersuchungsausschuss hervorgehoben, dass das Material der Staatsbahn veraltet war. Die Unglückszüge waren nicht mit den neuesten automatischen Notbremssystemen ausgestattet, die beim Überfahren eines Haltesignals die Züge gestoppt hätten.
Was genau der SNCB und Infrabel zur Last gelegt wird, ist aber nicht bekannt. Beide Unternehmen gaben sich in einer ersten Reaktion gelassen: die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens sei vorhersehbar und in dem Sinne erwartet gewesen. Es gelte im Übrigen weiter die Unschuldsvermutung.
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