Zu Beginn des akademischen Jahres in Flandern haben Studenten in Löwen am Montag gegen die drohenden Sparmaßnahmen für die Hochschulen protestiert. Der Protest richtet sich vor allem gegen höhere Einschreibgebühren. Auch die Leitung der Katholischen Universität in Löwen sprach sich gegen die Erhöhung der Gebühren aus.
In Löwen beginnt das akademische Jahr traditionell mit einer Prozession und einer Messe. Bei seiner Ansprache sagte der Rektor der Uni, Rik Torfs, er bedaure, dass die Flämische Regierung bei der Bildung sparen will. Er lehne ein Bildungssystem nach angelsächsischem Vorbild ab, wonach die Studenten mit einem Schuldenberg in ihr Berufsleben starten.
Frankophone Studenten beklagen Verteuerung des Studiums
Studentenvertreter der Unis in der Wallonie und Brüssel beklagen, dass das Studieren immer teurer wird. So scheine es für die Föderation Wallonie-Brüssel keine Priorität zu sein, das Studium für alle Gesellschaftsschichten offen zu halten. Das sagten Vertreter der frankophonen Studentenvereinigung FEF. Sie wollen, dass die Studiengebühren nicht weiter steigen und fordern reduzierte Gebühren für sozial Schwache. Entsprechende Gesetze seien zwar schon vor Jahren verabschiedet aber noch nicht vollständig umgesetzt worden.
Die Studentenvertreter erklärten, dass ein Studienjahr mit allen Nebenkosten inzwischen 6.000 bis 12.000 Euro koste. Dies seien 17 Prozent mehr als noch 2008. Nachdem Flandern angekündigt hat, die Studiengebühren zu erhöhen, befürchten die Studenten, dass die Wallonie und Brüssel nachziehen könnten. Sie haben zu Protesten im Oktober und November aufgerufen.
belga/rtbf/okr/sh - Bild: Yorick Jansens (belga)