Die Informationen, die es von offizieller Seite gibt, sind spärlich. Die föderale Staatsanwaltschaft bestätigte zwar die Festnahme von Verdächtigen und Ermittlungen gegen Syrien-Heimkehrer. Einen Anschlagsplan auf das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel gab es wohl doch nicht. Die föderale Staatsanwaltschaft hat einen entsprechenden Medienbericht dementiert.
Am Wochenende waren erste Medienberichte aufgetaucht, wonach die Sicherheitsdienste in Belgien mehrere Anschläge von Dschihadisten vereitelt hätten. Laut dem niederländischen Rundfunk NOS war eines der Attentat-Ziele das Berlaymont-Gebäude der EU-Kommission in Brüssel. Die Attacke sollte ähnlich wie die auf das Jüdische Museum Ende Mai ablaufen: Keine einzelnen Kommissare hätten im Visier der Extremisten gestanden. Ziel sei es gewesen, so viele Opfer wie möglich zu machen.
Ein niederländisches Ehepaar mit türkischen Wurzeln soll den Anschlag vorbereitet haben. Bei seiner Landung am 6. August soll das Paar am Brüsseler Flughafen festgenommen worden sein. Die Eheleute haben sich zuvor vermutlich in Syrien aufgehalten. Sie waren über die Türkei nach Europa zurückgekehrt. Zeitgleich hat die Polizei in Den Haag und in einer Brüsseler Wohnung, die das Paar angemietet hatte, Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel und den Niederlanden habe man weder konkrete Pläne noch Sprengstoff gefunden, sagte die föderale Staatsanwaltschaft. Daher könne man nicht behaupten, ein Anschlag auf die EU-Kommission sei vereitelt worden. Zuvor hatte es geheißen, in den Niederlanden seien die Ermittler auf dschihadistische Literatur gestoßen und in Brüssel offenbar sogar auf Waffen, schusssichere Westen und Sprengstoff.
Gefahr von sogenannten Syrien-Rückkehrern
Von den sogenannten Syrien-Rückkehrern geht in Europa die größte Gefahr aus, warnen Experten. Sie hätten an der Seite von Extremisten gekämpft. Jeder zehnte Heimkehrer sei an Anschlagsplänen in Europa beteiligt, so eine nicht genannte belgische Geheimdienstquelle. Schätzungen zufolge sind 400 junge radikale Muslime aus Belgien nach Syrien gezogen, 90 davon sollen inzwischen zurückgekehrt sein.
Die neue Regierung will das Problem härter anpacken, plant offenbar die Errichtung eines nationalen Sicherheitsrats in Belgien. Außerdem sollen Rückkehrer verfolgt und ihnen soll die belgische Staatsbürgerschaft leichter abgenommen werden können, erklärt der N-VA-Vorsitzende Bart De Wever. Am kommenden Montag beginnt in Antwerpen der Prozess gegen Mitglieder der inzwischen verbotenen Islamistengruppe "Sharia4Belgium".
Geheimdienst und Staatschutz haben alle Hände voll zu tun. Und sie läuten bereits die Alarmglocke: Sollte die Terrorgefahr weiter steigen, brauchen sie dringend mehr Mittel. Ansonsten könnte nicht jeder Anschlagsplan vereitelt werden.
vrt/alk/okr - Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)
Eines verstehe ich, trotz vieln Bemühungen progressiv-intellektueller Natur, nicht: Wieso zum teufel läßt man sie überhaupt wieder rein? Wenn sie bekannt als "Syrien"-Kämpfer sind... Welch ein Quatsch!?