Die Tachometer der beiden Züge sind nach Angaben der Brüsseler Staatsanwaltschaft inzwischen gefunden worden. Bisher wird gemutmaßt, dass einer der Lokführer ein Haltesignal übersehen haben könnte. Das Unglück gestern Morgen hat nach einer vorläufigen Bilanz 18 Todesopfer gefordert. Offenbar wird aber noch ein Zugreisender vermisst. Mehrere der Schwerverletzten, die in Krankenhäusern liegen, schweben immer noch in Lebensgefahr. Unterdessen wächst die Kritik an der Sicherheit des belgischen Bahnverkehrs. Aus Protest gegen die schlechten Arbeits- und Sicherheitsbedingungen legten am Morgen viele Lokführer die Arbeit spontan nieder. Dadurch kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen im Schienenverkehr. In fast allen wallonischen Bahnhöfen und in Löwen traten Bahnbeschäftigte in einen Warnstreik. Die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle sollen indessen frühestens morgen beginnen. Solange bleibt die sechsspurige Strecke gesperrt. Dadurch fallen auch heute die Thalys-Züge zwischen Brüssel und Paris sowie die Eurostar-Verbindungen zwischen Brüssel und London aus.
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