Während eine Sprecherin des Bahnnetzbetreibers Infrabel am frühen Nachmittag von zehn Toten und 30 Verletzten sprach, erklärte der Gouverneur von Flämisch-Brabant, Lodewijk De Witte in einer letzten vorläufigen Bilanz, es habe mindestens zwölf Tote gegeben. Man müsse davon ausgehen, dass die Opferzahlen noch steigen würden, weil weiterhin Fahrgäste in den verunglückten Zügen eingeklemmt sind.
Nach Angaben des Gouverneurs soll es mindestens elf Schwerverletzte gegeben haben. In den Zügen hatten laut Bahngesellschaft 250 bis 300 Menschen gesessen. Etwa die Hälfte haben leichte Verletzungen wie Schürfwunden und Prellungen davongetragen.
Bei dem Unglück heute Morgen gegen 8:45 Uhr waren zwei Regionalzüge zwischen den Bahnhöfen Buizingen und Halle, etwa 30 Kilometer südlich von Brüssel auf dasselbe Gleis zugerollt und seitlich gegeneinander geprallt. Die Wucht des Aufpralls schob die beiden ersten Waggons nach oben. Darunter verkeilte sich ein weiterer Waggon. Mehrere Wagen sprangen aus den Schienen. Es handelte sich um die Züge von Löwen nach Braine-le-Comte und von Quiévrain nach Lüttich.
Die Unglücksursache steht noch nicht zweifelsfrei fest. Die Rede ist von menschlichem Versagen. Einer der beiden Lokführer soll ein Stoppsignal übersehen haben. Wegen des Unglücks kam der internationale Zugverkehr von Brüssel nach Frankreich und England zum Erliegen.
belga/pma