Die föderale Polizei hat eine Liste zusammengestellt, wie man erkennen kann, ob ein junger Muslim radikal geworden ist. Selbst "Nicht-Mehr-Rauchen" kann verdächtig sein.
21 Punkte umfasst die Liste der föderalen Polizei, darunter einige fast schon eindeutige Anzeichen, wie zum Beispiel: extremistische Parolen in sozialen Medien verbreiten, zur Gewalt aufrufen oder radikale Schriften lesen. Es gibt aber auch kleine, manchmal unauffällige Verhaltensweisen: arabisch lernen, Campingmaterial kaufen oder Verzicht auf Alkohol. Die föderale Polizei hat die Listen allen Sekundarschulen im flämischen Kortrijk vorgestellt.
Wer diese Indikatoren bei seinen muslimischen Schülern beobachtet, sollte aber nicht gleich in Panik verfallen. Das seien Verhaltensweisen, die jederzeit auftreten können. Vielmehr ging es der Polizei darum, den Lehrern beizubringen, die Anzeichen zu erkennen und sie auch in den richtigen Kontext zu setzen.
Schulen sind oft der erste Ort, an dem man beobachten kann, wenn ein Junge zum radikalen Islam tendiert. Im Umgang mit Gleichaltrigen zeigt sich das oft schneller als bei seinen Eltern zu Hause. Die Lehrer bemerken natürlich die Veränderungen im Verhalten mit Freunden und in der Freizeit. Aber auch äußerlich gibt es Anzeichen, bei denen sie wachsam werden sollten.
Die Polizei rät, mit den Jungen zu sprechen. Es gelte herauszufinden, wie tief derjenige bereits im Extremismus stecke.
Die Schulen hatten von sich aus bei der föderalen Polizei um Nachhilfe gebeten. Erst kürzlich waren zwei Männer aus Kortrijk nach Syrien geflogen, um sich dort der Terrormiliz "Islamischer Staat" anzuschließen.
Archivbild: Dimitar Dilkoff (afp)