Marianne Thyssen wird EU-Kommissarin für Arbeit und Soziales. Thyssen tritt die Nachfolge von Laszlo Andor aus Ungarn an. Der künftige Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat am Mittag die Ressortverteilung in seinem neuen Team vorgestellt.
Juncker bezeichnete das Ressort von Marianne Thyssen als sehr wichtig. Die Belgierin solle dazu beitragen, dass Europa ein sozialeres Gesicht bekomme.
Auch Marianne Thyssen zeigte sich zufrieden. Jetzt könne man zeigen, dass es in Europa nicht nur um Zahlen gehe, sondern um Menschen. Thyssen sagte, in der EU müssten Wirtschaftswachstum und sozialer Fortschritt Hand in Hand gehen, damit das Vertrauen der Bürger in Europa wiederhergestellt werden könne.
Erst am 4. September hatten sich die künftigen Koalitionspartner auf föderaler Ebene nach langen Diskussionen darauf geeinigt, die CD&V-Politikerin Thyssen in die EU-Kommission zu entsenden.
In der neuen EU-Kommission sind sieben Vizepräsidenten. Die neue "rechte Hand" Junckers soll der bisherige Außenminister der Niederlande, Frans Timmermans, werden. Der frühere französische Finanzminister Pierre Moscovici erhält das neu zugeschnittene Ressort Wirtschaft und Finanzen, Steuern und Zoll. Der bedeutende Bereich Bankenregulierung fällt dem Briten Jonathan Hill zu. Bereits zuvor als EU-Außenbeauftragte designiert war die Italienerin Federica Mogherini.
Die neue EU-Kommission soll Anfang November ihre Arbeit aufnehmen. Jedes der 28 EU-Länder entsendet einen Vertreter in das Brüsseler Gremium. Das Europaparlament muss den Personalien noch zustimmen, danach werden die Kommissare von den EU-Staaten ernannt.
belga/dpa/est - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA