Am Montag ist in Brüssel das erste Warnsignal der neuen Generation installiert worden. Bis Ende 2015 sollen alle 1.600 Bahnübergänge in Belgien mit der neuen Technik versehen werden, sagt Frédéric Petit vom Schienennetzbetreiber Infrabel.
Im Norden Ostbelgiens (unter anderem Eupen, Herbesthal und Astenet) ist die Umrüstung für Anfang Oktober vorgesehen, wie Infrabel dem BRF mitteilte.
Das neue Alarmsignal sendet elektronische Impulse, es ist kein durchgehendes Geräusch mehr wie die alte mechanische Glocke. Dadurch soll die Aufmerksamkeit der Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer erhöht werden, denn hierzulande passieren viele Unfälle an Bahnübergängen. Allein seit Beginn des Jahrs waren es 25 – mit insgesamt fünf Toten.
Zwar verfügt Belgien über das dichteste Schienennetz der Welt und deshalb auch über zahlreiche Bahnübergänge. Das allein reiche aber nicht als Erklärung für die vielen schweren Unfälle, sagt Infrabel-Sprecher Arnaud Reymann. Alle Unfälle an Bahnübergängen seien auf Unachtsamkeit oder Regelverstoß durch Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer zurückzuführen. Die Infrastruktur habe immer einwandfrei funktioniert. Allerdings meinen einige, sie müsste noch schnell über die Gleise fahren, obwohl die Warnlichter schon flackern und die Glocke bereits läutet.
Der neue digitale Warnton bietet noch einen Vorteil - für die Anwohner. Das Signal soll im Umkreis weniger stark zu hören sein, das Warngeräusch wird dank neuer Technik gezielt auf die Verkehrsteilnehmer gerichtet.
Auf der Internet-Seite lesonquisauve.be kann jeder nachschauen, wann der Bahnübergang in seiner Umgebung mit der neuen Technik umgerüstet wird.
Bild: Benoit Doppagne/BELGA