Der Antwerpener Bischof Johan Bonny stellt päpstliche Weisungen in Frage. In einem persönlichen Schreiben an den Vatikan regt er an, eine Reihe von Tabus zu Sexualität und Beziehungen zu brechen.
Bonny basiert seine Äußerungen auf Gespräche, die er mit Gläubigen geführt hat, die die katholische Lehre anzweifeln - etwa geschiedene Paare, denen die Kommunion verweigert wird und die auch nicht neu heiraten dürfen. Bonny fordert auch eine Debatte über den Umgang mit Homosexualität, künstlicher Befruchtung und Empfängnisverhütung.
Der Antwerpener Bischof hat seine Denkschrift wenige Wochen vor Beginn einer Synode verfasst. Diese findet am 5. Oktober in Rom statt. Bonny appelliert an Papst Franziskus, der in moralischen Fragen als deutlich offener gilt als seine Vorgänger.
Bonny sorgt mit seinem offenen Brief an den Vatikan nicht nur in Kirchenkreisen für Aufsehen. Der Theologie-Professor Thomas Knieps von der Katholischen Universität Löwen meint: "Bonnys Brief ist spektakulär".
vrt/jp/alk - Foto: Nicolas Maeterlinck (belga)