Der Stromnetzbetreiber Elia bestätigt, dass es im Winter zu ernst zu nehmenden Problemen bei der Energieversorgung kommen könnte. Jedoch sei es jetzt noch Zeit gegenzusteuern, hieß es am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Brüssel. So zum Beispiel durch Stromeinsparungen im öffentlichen Sektor.
In Abstimmung mit der Energieregulierungsbehörde CREG möchte Elia zudem ein Zahlungsmodell für Energielieferanten einführen. Nach diesem System würden jene Lieferanten, die zu viel Energie ausliefern, mit teuren Tarifen bestraft. Wer zu viel verbraucht, müsste dann 4.500 Euro pro Megawatt/Stunde zahlen. Das ist 100 Mal mehr als bislang. Jenen, die weniger Strom ausliefern, würde dieselbe Summe pro Megawatt ausgezahlt. Dies sei dann eine Nulloperation, so Elia-Direktor Jacques Vandermeiren.
Kritisch würde es im Winter vor allem bei Windstille und wenig Sonne. Dann könnten auch die alternativen Energieerzeuger kaum produzieren. Im schlimmsten Fall müsste dann gebietsweise der Strom kontrolliert abgeschaltet werden, um einen landesweiten Stromausfall zu vermeiden. Es wird erwartet, dass die Föderalregierung kommende Woche den dazu passenden den Notfallplan vorstellt.
Ab November schaltet Elia eine Internetseite frei. Auf pretpourlhinver.be soll es dann die neuesten Informationen zur aktuellen Lieferkapazität geben.
belga/sd - Bild: Dirk Waem (belga)