Vor dem Hintergrund einer drohenden Energiekrise befürchten vor allem ländliche Gemeinden, im Winter zumindest zeitweise ohne Strom zu sein.
Für den Fall von Stromengpässen hat die Föderalregierung einen sogenannten Abkopplungsplan erstellt. Darin sind Zonen markiert, die im schlimmsten Fall vorübergehend von der Elektrizitätsversorgung abgetrennt werden sollen.
Die flämische Vereinigung von Städten und Gemeinden hat die Föderalregierung aufgefordert, die betroffenen Gemeinden rechtzeitig zu informieren. Dem Krisenzentrum in Innenministerium zufolge soll dies im September geschehen.
In Belgien sind derzeit neben Doel 4 auch die Reaktoren Doel 3 und Tihange 2 abgeschaltet. Damit entfällt etwa die Hälfte der atomaren Stromproduktion. Netzbetreiber Elia hatte daher für die Wintermonate vor einer drohenden Stromknappheit gewarnt.
Unterdessen befasst sich nun das Parlament mit dem mutmaßlichen Sabotageakt an Doel 4. Die Kammerausschüsse für Wirtschaft und Inneres sollen die Hintergründe und Auswirkungen untersuchen. Die PS-Fraktion hat außerdem eine Sitzung mit Innenministerin Joëlle Milquet, der amtierenden Staatssekretärin für Energie, Katrin Fonck, und ihrem Vorgänger Melchior Wathelet sowie Vertretern der Atomaufsichtsbehörde Fank und des Stromnetzbetreibers Elia gefordert.
Dabei soll es auch um die Frage gehen, wie die Stromversorgung im Winter trotz der drei abgeschalteten Atommeiler sichergestellt werden kann.
vrt/sh - Bild: Kristof Van Accom/BELGA