Die Außenminister der Europäischen Union haben sich am Freitagabend in Brüssel für die Lieferung von Waffen an die irakischen Kurden ausgesprochen.
Einzelne Mitgliedsländer dürfen die Sicherheitskräfte im Norden des Iraks unterstützen, heißt es in einer Erklärung der 28 EU-Außenminister. Unter anderem Frankreich und Großbritannien sind dazu grundsätzlich bereit.
Belgien könnte C-130-Transportflugzeuge zur Verfügung stellen, um Hilfsgüter in die Region zu schicken, wie Außenminister Didier Reynders nach dem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel erklärte. Gemeinsam mit anderen Ländern könnte man so eine Art Luftbrücke für die Jesiden aufbauen und sie mit Nahrung und Medikamenten versorgen.
Die kurdische Minderheit ist auf der Flucht vor der brutalen Terrormiliz "Islamischer Staat". Die scheidende Föderalregierung von Premierminister Elio Di Rupo hat bereits zwei Millionen Euro Nothilfe zur Verfügung gestellt.
Nach Großbritannien und Frankreich hat jetzt auch Deutschland erste Hilfsgüter in die Region geflogen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier wird am Vormittag in Bagdad erwartet. Er will dort und im kurdischen Autonomiegebiet klären, wie genau die EU den Kampf gegen die Terrorgruppe IS unterstützen und den Zehntausenden Flüchtlingen im Land helfen kann. Man müsse diejenigen unterstützen, die sich dem Morden von IS mutig entgegenstellen, sagte Steinmeier kurz vor seinem Abflug in den Irak.
Bild: Anthony Dehez/BELGA