Wie das europäische Management des Mutterkonzerns General Motors
am Vormittag auf einer außerordentlichen Betriebsratssitzung mitteilen ließ, wird das Opel-Montagewerk in Antwerpen Mitte des Jahres geschlossen. Die 2.600 dort beschäftigten Mitarbeiter werden entlassen. Auch Opel-Chef Nick Reilly bestätigte die Entscheidung wenig später vor der Presse in Brüssel. Als Schließungstermin nannte er die Monate Juni und Juli, aber mit einem Fragezeichen. Er begründete die Schließung mit der allgemeinen Wirtschaftskrise und den anhaltenden Überkapazitäten auf dem europäischen Markt. Opel müsse seine Kapazität um 20 Prozent verringern.
Die ursprüngliche Absicht, ein Freizeitmodell, ein sogenanntes SUV an Antwerpen zu vergeben, wird nicht umgesetzt. Das Modell soll in Südkorea gebaut werden. In einer Mitteilung an die Belegschaft erklärte Opelchef Nick Reilly, die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, aber sie sei unglücklicherweise das Ergebnis der allgemeinen Wirtschaftslage. Das Opel-Werk ist seit mehr als 80 Jahren in Antwerpen angesiedelt. Neben den direkt beschäftigten 2.600 Mitarbeitern sind Tausende weitere Mitarbeiter in Zulieferbetrieben von der Schließung betroffen. Der Arbeitgeberverband schätzt die Zahl auf mindestens 5.000.
In Antwerpen wurde zuletzt nur noch das Modell "Astra" in drei Varianten gebaut. Die Astra-Produktion läuft aber auch in Bochum sowie in Polen und in Großbritannien. Das Antwerpener Montagewerk war immer wieder Opfer von Sanierungsplänen der Konzernmutter GM und stand mehrfach schon auf der Kippe. In den 80er Jahren waren dort noch rund 12.000 Personen beschäftigt.
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