Ein Unwetter hat am Sonntagabend erneut viel Schaden in Belgien angerichtet. Die Ortschaft Marbay in der Provinz Luxemburg wurde von einem Tornado getroffen. Ein vollbesetztes Festzelt stürzte dort ein. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt – vier davon schwer. Auch im Raum Namur und südlich von Charleroi wurden Häuser durch die heftigen Windstöße und Regenfälle beschädigt.
Der beliebte Trödelmarkt und die Traktorenausstellung in Marbay bei Neufchâteau waren in vollem Gange, als der Tornado die Ortschaft gegen 18.30 Uhr traf. Bäume kippten um. Das vollbesetzte Festzelt hat den heftigen Windstößen ebenfalls nicht Stand gehalten und stürzte bereits nach wenigen Minuten ein.
Zahlreiche Besucher konnten sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen und wurden unter der Metall-Konstruktion begraben. Insgesamt wurden 31 Menschen verletzt, vier davon schwer. Allerdings schweben sie nicht in Lebensgefahr, gab der Bürgermeister der Ortschaft in der Nacht Entwarnung. Die Gemeinde hatte sofort Katastrophenalarm ausgerufen. Neben den Rettungskräften kam auch der Zivilschutz zum Einsatz.
In Gozée südlich von Charleroi wurden mehrere Hausdächer durch die Sturmböen abgedeckt. Ein Dach rutschte in einen Wintergarten mit spielenden Kindern, die sich aber noch im letzten Augenblick retten konnten. Im Raum Tournai, Namur und bei Antwerpen sorgten heftige Gewitter und starke Regenfälle für vollgelaufene Keller und überflutete Straßenzügen. Das Königlich-Meteorologische Institut hatte für Sonntag vor Unwettern überall in Belgien gewarnt.
Für die Schäden an Häusern nach Unwettern kommt in den allermeisten Fällen eine Versicherung auf. Darauf hat der Branchenverband Assuralia hingewiesen. Sturm und Gewitterschäden seien in aller Regel durch die Hausversicherung gedeckt, die rund 90 Prozent aller Hausbesitzer abgeschlossen hätten. Nicht versichert seien in den meisten Fällen Schäden, die an Objekten draußen, wie etwa Gartenmöbel entstehen. Sie sollten vor einem Gewitter gesichert werden. Da in diesem Sommer schon jetzt besonders viele Schäden durch Unwetter entstanden sind, schließt die Versicherungbranche einen Anstieg der Prämien für die Hausversicherungen nicht aus.
Foto: Anthony Dehez (belga)