In Polizei- und Justizkreisen ist die Freude groß: In Hunderten von ungeklärten Ermittlungsverfahren könnte jetzt Bewegung kommen. Zum ersten Mal in der Geschichte haben Belgien und die Niederlande ihre gesamten DNA-Spuren verglichen.
Alleine für Belgien geht es um fast 70.000 Datensätze. Viele davon konnten bislang keiner Person zugeordnet werden. Durch den großflächigen Abgleich mit den niederländischen DNA-Beständen kam es zu mehr als 1.000 Übereinstimmungen.
In über 500 Fällen hofft die Justiz auf konkrete Fortschritte bei den Ermittlungen. Bislang in Belgien unbekannte DNA-Spuren konnten jetzt einem in den Niederlanden bekannten Verdächtigen zugeordnet werden.
Belgien will in Kürze seine DNA-Spuren mit Frankreich und Deutschland abgleichen und hofft auf ähnliche Erfolge. Bislang war die Zusammenlegung aus Datenschutzgründen nicht möglich. Die Föderalregierung gab aber vor kurzem grünes Licht für ein anonymisiertes Austauschverfahren.
In Belgien werden alle DNA-Spuren von den Nationalen Instituten für Kriminalistik und Kriminologie mit Sitz in Brüssel gespeichert und verwaltet.
Bild: Laurent Gillieron/AFP