Die amtierende Föderalregierung will ein Label einführen, um Produkte aus den von Israel besetzten Gebieten zu kennzeichnen. Kunden sollen dadurch bewusst entscheiden können, ob sie zum Beispiel Früchte aus diesen Gebieten kaufen wollen oder nicht.
Zuletzt gab Außenminister Reynders seine Zustimmung zu den Plänen. Damit erhält Wirtschaftsminister Johan Vande Lanotte jetzt grünes Licht, um das Label einzuführen. Er hatte dies schon länger befürwortet.
"Einige Organisationen haben immer wieder gefordert, dass auf Produkten klar vermerkt wird, was mit 'Made in Israel' genau gemeint ist. Der Verbraucher hat das Recht, das zu wissen", erklärt Vande Lanotte. Vergleichbare Kennzeichnungen gibt es auch schon in Großbritannien, Dänemark und Südafrika.
Man könne aber nicht von einem faktischen Boykott dieser Produkte sprechen, unterstreicht der Wirtschaftsminister. "Zunächst sprechen wir hier von einer Möglichkeit. Die Geschäfte sind nicht dazu verpflichtet, die genaue Herkunft der Produkte anzugeben", sagt Vande Lanotte. "Und am Ende bleibt es ohnehin dem Verbraucher überlassen, wie er damit umgeht."
Dass die Maßnahme gerade jetzt kommt, ist kein Zufall. "Wir arbeiten schon seit einem Jahr an einem solchen Label", erklärt Johan Vande Lanotte. Eigentlich wollte man alle Benelux-Staaten mit ins Boot holen, die Niederländer seien aber abgesprungen. "Angesichts des Kriegs im Gaza-Streifen gibt es aber jetzt umso mehr Nachfrage nach einer solchen Kennzeichnung."
Bild: Herwig Vergult (belga)