19 Prozent von Flandern sind mittlerweile bebaut. Zum Vergleich: Mitte der 1980er Jahre waren es erst knapp zwölf Prozent. Grund für die rasante Zunahme ist laut der Studie nicht nur der Anstieg der Bevölkerung, sondern auch die Mentalität der Belgier: Jeder Bürger will seine eigenen vier Wände haben, sein eigenes Haus bauen.
Ob das zum Wohle Flanderns ist, darüber ist jetzt eine Kontroverse ausgebrochen. Tom Coppens zum Beispiel, Professor für Raumgestaltung an der Universität Antwerpen, warnt vor den negativen Folgen des Raubbaus an der Natur. Gemeinden sollten mehr darauf achten, welche Flächen sie zur Neubebauung zur Verfügung stellen. Notfalls sollten Neubauten verboten werden.
In der Wallonie stellen sich dagegen andere Probleme. Hier ist der Preis für Grund und Boden, der landwirtschaftlich genutzt werden kann, in den vergangenen Jahrzehnten explodiert. Bis zu 60.000 Euro kostet ein Hektar Land. Für Jungbauern, so wird es aktuell auf der Landwirtschaftsmesse in Libramont beklagt, ist es damit fast unmöglich, sich genügend Land für einen gut funktionierenden Betrieb kaufen zu können.