Die Regierungsbildungen im Land sind in eine Stromschnelle geraten. In der Wallonie und Brüssel stehen die Kabinette bereits.
In Flandern haben Vertreter von N-VA und CD&V in der Nacht beschlossen, die liberale OpenVLD mit an den Tisch zu holen. Vorausgesetzt, die Parteivorstände der Nationalisten und Christdemokraten geben am Vormittag grünes Licht.
Die OpenVLD hatte hoch gepokert: entweder überall dabei oder nirgendwo. Die Rechnung scheint aufgegangen zu sein.
Auf föderaler Ebene ist die OpenVLD nötig, um weiter zu kommen. Denn ohne die flämischen Liberalen hätte die anvisierte schwedische Koalition – benannt nach den Farben der schwedischen Flagge, also viel Blau für die Liberalen, Gelb für die N-VA und das Kreuz für die Christdemokraten – keine Mehrheit. Das Bündnis wird auch gerne Kamikaze-Koalition genannt, weil die MR die einzige französischsprachige Partei in dieser Konstellation ist.
Informator Michel wird am Dienstag bei König Philippe erwartet und könnte von seiner Mission entbunden werden. Es wird erwartet, dass er seinen Auftrag zurückgibt. Der König könnte dann einen Regierungsbildner ernennen - möglicherweise Kris Peeters von der CD&V.
Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA