Mit einem großen Feuerwerk ist am Montag in Brüssel der Nationalfeiertag zu Ende gegangen. Das Feuerwerk wurde von Musik aus der Oper "Die Stumme von Portici" begleitet. Die Aufführung der Oper war im August 1830 der Beginn des belgischen Freiheitskampfes und führte schließlich zur Unabhängigkeit.
Den Mittelpunkt der Feierlichkeiten bildete wie immer die große Militärparade, an der rund 1.300 Menschen teilnahmen. In diesem Jahr stand das Défilé vor dem königlichen Palast ganz im Zeichen der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. Zu sehen waren unter anderem Soldaten in historischen Uniformen sowie Pferde und Hunde, wie sie die belgische Armee 1914 einsetzte.
Rund 300.000 Menschen waren am 21. Juli in den Straßen Brüssels unterwegs und nahmen an den Festlichkeiten teil. Mehr als 10.000 Belgier waren im Königlichen Park.
König Philippe, Königin Mathilde und ihre vier Kinder waren den ganzen Tag über anwesend. Sie wollten mit den Belgiern feiern – das kam gut an. "Was hatte es davor nicht Zweifel gegeben, Philippe würde als König versagen?", fragt eine Besucherin. "Und was sehen wir? Er macht seine Sache hervorragend."
Nicht dabei waren dagegen König Albert und Königin Paola. Sie haben es vorgezogen, den Nationalfeiertag im Ausland zu verbringen. Viele Beobachter sehen darin ein Zeichen für das angespannte Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Albert komme nicht mit seiner neuen Rolle als Altkönig klar, heißt es immer wieder.
Eingeleitet worden waren die Feierlichkeiten mit dem traditionellen Te Deum. Auch beim "Bal National" im Brüsseler Marollen-Viertel am Vorabend war der Andrang groß: 15.000 Menschen waren gekommen, um gemeinsam mit dem Königspaar das Tanzbein zu schwingen. Philippe und Mathilde haben mitgeschunkelt. Sie werden sich bestimmt noch lange an ihren ersten "richtigen" Nationalfeiertag als Königspaar erinnern.
est/alk/km - Bild: Kristof Van Accom/BELGA