Der vergangene 30. Juni: Als Folge eines Streikaufrufs der sozialistischen Gewerkschaft CGSP kam der Zugverkehr quasi zum Erliegen. 24 Stunden dauerte der Arbeitsausstand. Die Direktion konnte den Streikaufruf nicht nachvollziehen. Als Reaktion kündigte Bahnchef Jo Cornu an, den entstandenen Verlust berechnen zu lassen.
Gesagt, getan. Jetzt veröffentlicht die Zeitung Het Nieuwsblad die Ergebnisse. Demnach kostet der Streik allein 1,3 Millionen Euro, wenn man die nicht verkauften Tickets beziffert. Jo Cornu präsentiert hier den Gewerkschaften buchstäblich die Rechnung und das klingt wie eine Anklage: "Wenn wir das Unternehmen aus den roten Zahlen führen wollen, dann sollte das Personal das Loch nicht noch größer machen", sagt Cornu in Het Nieuwsblad.
Jetzt jedenfalls wisse jeder, was der Streik gekostet hat. Und 1,3 Millionen Euro, das sei zudem nur die halbe Wahrheit: Ausgeklammert seien die Abo-Besitzer, aber auch die Kosten für die Sonderbusse, die am 30. Juni eingesetzt werden mussten. Dieses Geld sei definitiv weg, beklagt Cornu. Vom Imageschaden für die Bahn ganz zu schweigen.
Archivbild: Elisabeth Callens (belga)