Nach zwei Tagen Dauerregen besteht für die Weser und ihre Nebenflüsse Hochwasseralarm. Die Göhl und die Berwine könnten ebenfalls in Kürze über die Ufer treten, meldet das regionale Krisenzentrum in Lüttich. In manchen Regionen der Provinzen Lüttich, Namur und Luxemburg war am Mittwoch so viel Regen gefallen wie sonst im halben Monat Juli. Die Lütticher Feuerwehr musste Dutzende Male ausrücken, um überschwemmte Keller leerzupumpen und Dächer abzusichern.
Nach heftigen Regenfällen sind in Jalhay am Mittwoch fünf Pfadfinderlager evakuiert worden - darunter eines einer Einheit aus Eupen. Insgesamt 300 Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren waren betroffen. Sie wurden in einem Festsaal der Gemeinde verpflegt. Eine Gruppe konnte bereits am Abend wieder in ihr Lager zurückkehren. Die Eupener Kinder wurden von den Eltern abgeholt.
Die Zeltlager mussten evakuiert werden, weil die Hoëgne, ein Nebenfluss der Weser, nach langanhaltenden Regenfällen über die Ufer getreten war. An den Rettungsaktionen waren die Feuerwehren von Verviers, Spa und Eupen beteiligt. Am späten Mittwochabend wurde noch in Neupré bei Seraing ein Pfadfinderlager mit 66 Jugendlichen evakuiert. Auch hier war ein Wasserlauf über die Ufer getreten.
In Wavre wurde der Freizeitpark Walibi am Mittwochnachmittag erstmals in seiner Geschichte wegen Dauerregens geschlossen. 3.000 Besucher erhielten entweder ihr Eintrittsgeld zurück oder konnten ins Aqualibi wechseln.
An der belgischen Küste sorgte heftiger Sturm für Probleme. Zwischen Middelkerke und Raversijde war so viel Sand auf die Straße geweht worden, dass die Polizei den Verkehr umleiten musste. Ein Surfcamp in De Haan wurde frühzeitig abgebrochen.
belga/meuse/vrt/ake/jp/rkr - Archivbild: BRF