BNP Paribas steht derzeit am Pranger. Gerade erst wurde der französischen Großbank in den USA ein Rekordbußgeld auferlegt. Knapp 9 Milliarden Dollar muss das Geldhaus zahlen, weil es die US-Embargorichtlinien unterlaufen hat.
BNP Paribas hat demnach Geschäfte mit Ländern wie dem Iran, Kuba und eben dem Sudan abgewickelt - Ländern, die Washington mit einem Handelsembargo belegt hat.
Die Zeitung De Morgen hat sich jetzt speziell mit dem Fall "Sudan" beschäftigt. Aus Dokumenten des US-Justizministeriums gehe unter anderem hervor, dass BNP Paribas das Regime in Khartum aktiv unterstützt habe, berichtet das Blatt. Und das selbst während des Völkermordes in der Unruheprovinz Darfur. Dabei sind zwischen 2003 und 2008 rund 300.000 Menschen ums Leben gekommen.
Er sei erschrocken, sagt John Crombez (SP.A), der amtierende Staatssekretär für Betrugsbekämpfung. Hier gehe es um jahrelange bewusste Finanzkriminalität. Das müsse Konsequenzen haben, fordert Crombez. Der belgische Staat sei immerhin der größte Aktionär von BNP Paribas.
Es gebe nur zwei Möglichkeiten, sagt der Staatssekretär: Entweder der belgische Staat setze als Aktionär seine Sicht der Dinge durch; oder man müsse die Anteile verkaufen.
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