Die großen Modeketten, aber auch die kleinen Boutiquen locken wieder mit Rabatten. An diesem Dienstag beginnt in Belgien der Sommerschlussverkauf. "Wir fangen langsam an mit minus 20 oder 30 Prozent", sagt eine Verkäuferin in der Brüsseler Innenstadt. "Spätestens übernächste Woche gehen wir aber über zu den großen Preisnachlässen."
Überall wittert man in diesen Tagen ein gutes Geschäft. "Viele greifen dann zu. Manchmal unüberlegt", sagt die Soziologin Alexandra Balidjan von der Freien Universität Brüssel ULB. "Es überkommt uns ein Gefühl der Dringlichkeit", meint die Soziologin. "Plötzlich sehen wir nur noch das Rabattschild mit der Aufschrift minus 50 Prozent. Den Rest blenden wir aus." Das Gefühl wird noch verstärkt unter anderem, wenn es nur noch ein Teil in der passenden Größe gibt. Dann schlägt man erst recht zu. Einige Leute allerdings viel zu oft. Und dann wird der eigentlich vorteilhafte Schlussverkauf plötzlich… zur Gefahr.
"Unter normalen Umständen stellt man sich ein paar Fragen, bevor man etwas kauft: Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis? Wie sieht das Teil aus? Steht es mir? Doch der Schlussverkauf fördert Spontan- und Impulsivkäufe und bei manchen Menschen löst das ein krankhaftes Kaufverhalten aus."
Die Lösung ist ganz einfach: Hirn einschalten auch im Schlussverkauf. Auf die echten Schnäppchen stößt man dann noch immer und der Bummel durch die Einkaufsstraße macht einfach nur Spaß.
Archivbild: Siska Gremmelprez (belga)