Und wieder von vorn: König Philippe hat am Mittwochnachmittag per Telefon erste Sondierungsgespräche mit den Parteipräsidenten geführt. Am Donnerstag sollen sie einzeln im königlichen Palast in Brüssel auflaufen. Der König spielt – wie so oft in Belgiens politischen Krisen – auf Zeit, damit sich die Gemüter wieder beruhigen.
Höchstwahrscheinlich nach dem Wochenende wird König Philippe dann einen Frickler, Minenräumer oder neuen Informator ins Feld schicken. Erneut jemand von der N-VA, einen Politiker von CD&V, MR, vielleicht von der PS oder aber von der CDH, die am Dienstagabend den Stecker aus den Mitte-Rechts-Plänen gezogen hatte.
Möglich bleiben die sogenannte Kamikaze-Koalition – nur mit der liberalen MR auf französischsprachiger Seite, die Fortführung der aktuellen Mehrheit oder ein konföderales Kabinett – also mit N-VA und CD&V auf flämischer Seite und PS und CDH bei den Frankophonen. Gewiss keine leichte Aufgabe.
Ausgerechnet am Mittwoch hat auch noch das Planbüro im Wirtschaftsministerium seine neuen Prognosen veröffentlicht. Um die Staatsfinanzen zu sanieren, sind in den nächsten vier Jahren mindestens 13 Milliarden Euro nötig.
Bild: Benoit Doppagne (belga)