Die beiden Hauptverantwortlichen des Lüttich-Airports müssen sich womöglich vor Gericht verantworten. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung L'Echo. Dem Präsidenten des Aufsichtsrates, José Happart, und dem Hauptgeschäftsführer Luc Partoune wird Veruntreuung öffentlicher Mittel zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft will jetzt die Überweisung an ein Strafgericht beantragen.
Fünf Jahre haben die Ermittlungen gedauert. Jetzt wird es offenbar eng für die beiden Hauptverantwortlichen des Lüttich-Airports, Verwaltungsratspräsident José Happart und Hauptgeschaftsführer Luc Partoune.
Zunächst zu José Happart. Dem ehemaligen PS-Politiker wird vorgeworfen, Unternehmer aus der Region begünstigt zu haben. Er soll ihnen öffentliche Aufträge verschafft haben, die sich dafür über diverse Gegenleistungen erkenntlich gezeigt haben sollen. Konkret habe eine Baufirma für eine Bekannte von Happart ein Haus zu deutlich günstigeren Bedingungen errichtet.
Luc Partoune hat nach Erkenntnissen der Ermittler Steuergelder für private Zwecke missbraucht. So soll er unter anderem mit öffentlichen Finanzmitteln einen Kühlschrank und ein Weinregal bezahlt haben, die für ihn bzw. seine Schwiegertochter bestimmt waren. Gegen ihn wird deshalb auch wegen Urkundenfälschung ermittelt.
Insgesamt sind 19 Personen im Fadenkreuz der Justiz. Nach Erkenntnissen der Zeitung L'Echo will die Staatsanwaltschaft jetzt 15 dieser 19 Personen an ein Strafgericht verweisen; darunter eben auch Happart und Partoune. Die zuständige Ratskammer soll Ende September darüber entscheiden.
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