Für das erste wirksame Tuberkulose-Medikament seit 40 Jahren sind der Belgier Koen Andries und der Franzose Jérôme Guillemont mit dem Erfinderpreis geehrt worden. Sie extrahierten dazu ein Molekül, das den Tbc-Bakterien bereits nach kurzer Zeit die Energieversorgung kappt. Auch multiresistente Erreger können auf diese Weise behandelt werden.
In der Kategorie Kleinere und Mittlere Unternehmen erhielt ein dänisches Team den Preis: Peter Holme Jensen, Claus Helix-Nielsen und Danielle Keller erfanden eine spezielle wasserfilternde Membran, mit der Wasser in reinster Form und ohne teuren Energieaufwand aufbereitet werden kann. In der Kategorie Forschung setzte sich der Brite Christofer Touzamou durch. Er entwickelte einen DNA-Schnelltest, der ohne Labor, sondern via Mikrochip funktioniert. Steckt man diesen in einen USB-Stick, kann die DNA gleich am Computer ausgelesen werden.
Für die Erfindung des 3-D-Drucks erhielt der US-Amerikaner Charles W. Hull den Preis in der Kategorie Außereuropäische Staaten. Diese Technologie habe eine "wahre Revolution in der Fertigungsindustrie losgetreten", lobte das Epa. Der Deutsche Artur Fischer wurde für sein Lebenswerk gewürdigt. Er erfand neben dem weltbekannten Spreiz-Dübel auch einen Blitzlichtwürfel für Fotoapparate und den beliebten Konstruktions-Baukasten.
Der Publikumspreis, für den mehr als 20.000 Online-Stimmen abgegeben wurden, ging mit großem Vorsprung an ein japanisches Team um Masahiro Hara: Der von ihnen entwickelte QR-Code wird unter anderem bei der Verwaltung von Patientenakten oder im Marketing genutzt. Diese quadratischen Codes führen beispielsweise nach dem Einscannen in Smartphones auf Webseiten von Unternehmen.
Die Auszeichnung wird seit 2006 jährlich vom Europäischen Patentamt vergeben. In den fünf Kategorien Industrie, KMU, Forschung, Außereuropäische Staaten und Lebenswerk waren insgesamt 15 Forscher oder Forscher-Teams nominiert.
dpa/fs/km - Bild: Europäisches Patentamt