Informator Bart De Wever soll am Dienstag dem König erneut über den Fortgang seiner Arbeit Bericht erstatten. Es wird erwartet, dass De Wever entgegen seiner ursprünglichen Pläne doch darum bitten wird, seine Sondierungsmission fortsetzen zu dürfen. Presseinformationen zufolge will der N-VA-Chef jetzt seinen Wunschpartnern eine schriftliche Note zukommen lassen, um das Misstrauen zu zerstreuen.
"De Wever geht Zentimeter für Zentimeter vorwärts", schreibt die Zeitung Het Laatste Nieuws. Aber, so fügt das Blatt hinzu, solange es eben "vorwärts" geht, macht er weiter. Genau das ist die Einschätzung vieler Beobachter. Ursprünglich hatte es zwar geheißen, De Wever würde am Dienstag seinen Abschlussbericht vorlegen und dann das Feld jemand anderem überlassen, offensichtlich wird er aber jetzt doch den König darum bitten, seine Sondierungsmission fortsetzen zu dürfen.
De Wever versucht weiterhin, eine Mitte-Rechts-Koalition auf die Beine zu stellen, also eine Regierung ohne die Sozialisten. Dafür braucht er auf frankophoner Seite idealerweise die MR und die CDH. Insbesondere bei den Zentrumshumanisten ist das Misstrauen aber nach wie vor sehr groß.
Deswegen will De Wever jetzt nach Informationen der Zeitung L'Echo eine schriftliche Note verfassen, um insbesondere die CDH zu überzeugen, mitzumachen. Die Frankophonen fordern Garantien vom Chef der Nationalistenpartei N-VA. Sie wollen keinesfalls einer Koalition beitreten, die in irgendeiner Weise gemeinschaftspolitische Themen in ihr Regierungsprogramm aufnehmen würde.
Bild: Erci Lalmand (belga)