Ein Arbeitspapier mit Empfehlungen zur Reform der Pensionen hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Zwölf Sachverständige einer Kommission schlagen vor, die Lebensarbeitszeit an ein Punktesystem zu koppeln. Arbeitnehmer, Beamte und Selbständige sollen in ihrer Laufbahn Punkte verdienen, die bei der Rente in Euro umgesetzt werden.
Die Gewerkschaften fürchten den Verlust bestehender Pensionsrechte, vor allem für Staatsbedienstete. Der Dachverband der Unternehmer befürwortet eine Reform, hat aber Bedenken gegen Pläne, das Pensionssparen stärker zu besteuern. Die Mittelstandsvereinigung Unizo lehnt es ab, dass Selbständige mehr selbst zu ihrer Pension beitragen sollen, wie es das System vorsieht.
Nach den Vorstellungen der Expertenkommission sollen die Belgier bis 2020 mit 66 Jahren in den Ruhestand gehen. Das aktuelle System müsse sich ändern, ansonsten sei es finanziell nicht mehr tragbar, erklärten Kommissionsmitglieder bei der Vorstellung ihres Arbeitspapiers.
Die Kommission war im April 2013 von den Ministern De Croo und Laruelle ins Leben gerufen worden, um die Möglichkeiten einer Reform des Rentensystems auszuloten.
rtbf/vrt/jp - Bild: Siska Gremmelprez (belga)