Mit einer großen Show hat Sao Paulo den Startschuss zur Fußball-WM 2014 gegeben - einer Show, die in weiten Teilen von zwei Belgiern konzipiert worden ist: von Daphné Cornez und Fabrice Bollen, die sich ihre Sporen beim "Cirque du soleil" von Franco Dragone verdient haben.
"Wir sind immer noch ein bisschen baff", sagte Fabrice Bollen in der VRT. "Wir sind in einem Land, das für seine Feste bekannt ist. Und was macht Brasilien? Es bittet zwei kleine Belgier, dabei zu helfen, die Geschichte des Landes zu erzählen und der Welt zu präsentieren. Das ist zugleich eine enorme Herausforderung, aber auch eine große Ehre für uns."
"Hier ging es nicht darum, Brasilien durch die Augen einer Belgierin zu betrachten - sondern darum, den Brasilianern dabei zu helfen, das darzustellen, was sie zeigen wollen. Das habe ich im Grunde nur in eine künstlerische Sprache übersetzt", erklärt Daphné Cornez, die künstlerische Leiterin der Eröffnungszeremonie.
Belgien auch "oben und unten"
Und die zahllosen Künstler, Tänzer und Artisten haben ihrerseits wohl nicht gewusst, dass sie da im Stadion von Sao Paulo über einen Rasen trippeln, der ebenfalls einen belgischen Stempel trägt. Verlegt hat ihn die Firma Desso aus dem flämischen Dendermonde. Desso hat den Kunstrasen quasi revolutioniert.
Das Prinzip: Kunstfasern und Naturrasen werden buchstäblich miteinander verknüpft. Es entsteht also ein Naturrasenplatz, der aber mit Kunstrasenfasern verstärkt ist. Inzwischen liegen Desso-Produkte in vielen großen Fußballarenen auf der Welt, z.B. im Londoner Wembley-Stadion oder auch in der Mailänder "San Siro"-Arena. Und eben auch in Sao Paulo.
Auch die Lütticher Firma Schreder - spezialisiert auf Beleuchtungsanlagen - hat einen tollen Auftrag ergattern können. In der unmittelbaren Umgebung von rund der Hälfte aller Stadien in Brasilien sorgt Schreder für Licht. "Und das ist nur ein kleiner Teil", sagte Nicolas Keutgen, Direktor für das Amerika-Geschäft, in der RTBF. "Überall im Land ist neue Infrastruktur entstanden - neue Flughäfen, neue U-Bahn-Stationen, neue Straßenlaternen. Und oft waren wir in Sachen Beleuchtung mit von der Partie."
Und auch, was den eigentlichen Sport angeht, haben Belgier ihrer Finger buchstäblich mit im Spiel. Das Lütticher Unternehmen EVS ist inzwischen weltweit bekannt für TV-Bildtechnik und sogar Weltmarktführer. Jede Zeitlupe, die man bei dieser WM zu sehen bekommen wird, ist nur dank der Lütticher Technik entstanden.
Bild: François-Xavier Marit/AFP