König Philippe hat den Sonderungsauftrag von Informator Bart De Wever nun doch noch einmal um eine Woche verlängert, bis zum 17. Juni. Ursprünglich hatte es geheißen, dass der N-VA-Chef am Dienstag seinen Abschlussbericht vorlegen sollte. De Wever habe aber um mehr Zeit gebeten und solle jetzt am kommenden Dienstag seine Schlussfolgerungen vorstellen, hieß es in einem Kommuniqué des Palastes.
Wenn die Sondierungsmission von Bart De Wever nun doch noch einmal um eine Woche verlängert wird, dann kann das nur eins bedeuten: Der Informator sieht noch Chancen, dass seine Traumkonstellation doch noch zustande kommen kann. Es ist bekannt, dass De Wever eine Mitte-Rechts-Koalition anstrebt. Die würde auf flämischer Seite aus seiner N-VA und der christdemokratischen CD&V bestehen. Auf frankophoner Seite gestaltet sich die Suche nach potentiellen Partnern schwieriger: Die liberale MR würde wohl unter gewissen Grundbedingungen mit ins Boot steigen.
Größer waren da bislang die Vorbehalte bei den Zentrumshumanisten CDH. Die CDH hat dem Informator bislang aber noch nicht abgesagt; Grund genug für De Wever also, noch eine Woche lang zu versuchen, eine ausreichend große Schnittmenge herauszuarbeiten, um doch noch eine Mehrheit zustande zu bekommen. Als problematisch gilt unter anderem der Umstand, dass die CDH ja schon mit der PS in Brüssel und in der Wallonie koalieren will. Zugleich Teil einer Mitte-Links- und einer Mitte-Rechts-Koalition zu sein, das wäre Beobachtern zufolge schon ein schwieriger Spagat.
Eine Regierung allein unter Beteiligung der MR auf frankophoner Seite gilt als ebenso schwierig, da die MR im französischsprachigen Lager nur über rund einem Drittel der Sitze verfügt...
Bild: Eric Lalmand (belga)