Es war fast wie im Vatikan. Papst Franziskus hatte am Sonntag die Präsidenten von Israel und Palästina zu einem gemeinsamen Gebet für Frieden in Nahost empfangen hatte. Tags darauf fanden in Brüssel erneut Christen, Juden und Moslems zusammen. Doch im Unterschied zum Vatikan war Montag alles viel kleiner, alles viel unspektakulärer, und leider - aus aktuellem Anlass - auch alles viel trauriger.
Für vier Tote eines kaltblütigen Attentats beteten Montag die Imame aus Frankreich. Seite an Seite mit dem Präsidenten der belgischen Liga gegen Antisemitismus, dem Leiter des Jüdischen Museums.
Einheit der Religionen - das stand im Mittelpunkt der Botschaft, die der Präsident der französischen Imam-Konferenz vermittelte. "Wir sind eine große Familie der monotheistischen Religionen", sagte er. Zwischen Juden, Christen und Moslems gebe es viel mehr Gemeinsamkeiten, als trennende Elemente.
Außerdem warnte er davor, den Islam mit Gewalt gleichzusetzen. Ein Anschlag wie vor gut zwei Woche im Jüdischen Museum, habe mit Religion und Glauben rein gar nichts zu tun.
kw