Der scheidende Premierminister Elio Di Rupo hat die Haltung seiner Partei in Sachen Regierungsbildung in der Wallonie und Brüssel verteidigt. Er könne zwar die Verärgerung der liberalen MR nachvollziehen, sehe aber keinen Grund, über die koalitionswilligen beteiligten Parteien herzuziehen, sagte Di Rupo im RTL-Fernsehen.
Die MR hatte erklärt, dass PS und CDH mit ihren Koalitionsabsichten für die Wallonie und unter Einschluss von FDF in Brüssel das Land in Gefahr brächten.
Er habe nicht den Anschein von laufenden Gesprächen über ein mögliches anderes Regierungsbündnis erwecken wollen, obwohl die Weichen zu der angekündigten Koalition in der Wallonie und Brüssel schon gestellt seien. Dies sei eine Frage von Transparenz und Ehrlichkeit, sagte der PS-Politiker.
Fourny in "Mise au point"
In institutioneller Hinsicht sind die Bildung einer Mitte-Links-Regierung in der Wallonie und Brüssel sowie einer Mitte-Rechts-Koalition auf föderaler Ebene durchaus denkbar, wie der Regionalabgeordnete Dimitri Fourny (CDH) in der RTBF-Fernsehsendung "Mise au point" betont hat. Auf föderaler Ebene wirke seine Partei derzeit in technischen Arbeitsgruppen mit. Fourny deutete auch an, dass Vertreter der liberalen MR an diesem Wochenende mit Repräsentanten der flämischen Nationalalisten von Bart de Wever gesprochen hätten.
vrt/belga/rkr - Bild: Eric Lalmand/BELGA