Die Liberalen sind erst mal die großen Verlierer im Koalitionspoker. MR und auch OpenVLD werden wohl in den drei Regionen in der Opposition landen.
Der Punkt: beide Parteien hatten vorher die Order ausgegeben: überall oder nirgendwo. Heißt also: Die Liberalen würden auch auf föderaler Ebene die Oppositionsbank wählen. Auf frankophoner Seite hat MR-Chef Charles Michel diese Haltung inzwischen bereits abgeschwächt: Notfalls wäre man also bereit, einer Föderalregierung beizutreten. Die flämischen Kollegen von der OpenVLD bleiben ihrerseits erst einmal stur: Man werde nicht föderal den Notstopfen geben, heißt es da.
Nach der Aufnahme der Koalitionsverhandlungen auf regionaler Ebene ist die föderale Regierungsbildung jedenfalls nicht einfacher geworden. In Flandern wird es eine Mitte-Rechts-Koalition geben, in der Wallonie und Brüssel jeweils Mitte-Links-Regierungen. Presseinformationen zufolge arbeitet Informator Bart De Wever dennoch nach wie vor an einer Mitte-Rechts-Koalition auf föderaler Ebene;. Dazu müssten aber idealerweise beide liberale Parteien gehören. Auf frankophoner Seite spricht De Wever neben der MR angeblich auch weiter mit der CDH.
Bild: Philippe Francois (belga)