Die Sozialisten wollen deutlich machen, wer im Süden des Landes die Hosen an hat. Und sie geben Gas, weil sie wohl befürchten, ansonsten ausgeschlossen werden zu können.
Die PS sei weiter die stärkste Kraft in der Wallonie und Brüssel und habe deshalb die ersten Sondierungsgespräche geführt, sagte Paul Magnette, der Vorsitzende der PS.
Mit der CDH und FDF habe man die größten Schnittmengen gefunden, deswegen werde man mit diesen beiden Parteien jetzt Koalitionsgespräche zur Bildung neuer Regierungen aufnehmen. Hauptbestreben für Brüssel und die Wallonie seien mehr Arbeitsplätze und mehr Wirtschaftswachstum.
Die Koalitionsgespräche zwischen PS und CDH in Namur starten bereits am Samstagmorgen. Für Brüssel liegt noch kein konkretes Datum vor, weil PS, CDH und FDF noch auf die flämischen Parteien in der Hauptstadt warten müssen.
Bei den frankophonen Liberalen dürfte man mit Verärgerung auf die Nachricht reagieren. Für die MR bedeutet der Zusammenschluss von PS und CDH nämlich weitere fünf Jahre in der Opposition.
Dass es so schnell zu einer Einigung kommt, hatte niemand erwartet. Vor allem, dass die künftigen Koalitionäre nicht den Abschlussbericht von Informator Bart De Wever abwarten, wirft im Norden des Landes viele Fragen auf. Auch hatten einige erwartet, dass Benoît Lutgen seine CDH von der PS loslöst. Das Mitte-Rechts-Bündnis, von dem De Wever träumt, hat jetzt kaum noch Aussichten auf Erfolg.
Unklar ist, wie es jetzt auf föderaler und flämischer Ebene weitergeht.
Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA