Informator Bart De Wever ist besonders still in diesen Tagen. Er lächelt freundlich in die Kameras, wenn er seine Gäste im Senat empfängt, hebt manchmal den Daumen. Auf die vielen Fragen der wartenden Journalisten antwortet er aber nicht.
Auch seine frankophonen Gäste - allesamt keine ausgesprochenen Fans der N-VA - sind besonders wortkarg. MR-Präsident Charles Michel sagte den Reportern sogar gar nichts.
Der CDH-Vorsitzende Benoît Lutgen beließ es beim Spruch der Ardennenjäger aus seiner Heimat: "résiste et mords" - "halten und beißen", wobei er betonte, dass er nicht habe beißen müssen.
Nur die PS-Unterhändler Paul Magnette und Elio Di Rupo waren etwas gesprächiger nach ihrem Treffen mit De Wever. In der ersten Sondierungsrunde gehe es noch nicht um Wunschkoalitionen, sondern darum, den Standpunkt des jeweils anderen kennen zu lernen. Auf die Frage, was anders sei als bei den Krisengesprächen 2010, antwortete Di Rupo, diesmal gehe es nicht um Gemeinschaftspolitisches, sondern nur um soziale und wirtschaftliche Fragen.
Wie De Wevers Zeitplan für die kommenden Tage aussieht, ist unbekannt. Der N-VA-Chef ist nicht nur auf föderaler Ebene Informator, sondern führt parallel die Sondierungsgespräche zur Bildung eines neuen Kabinetts in Flandern.
Bild: Eric Lalmand/BELGA