Die Spitzenpolitiker aller Parteien sind am Freitagabend zum letzten Mal im Fernsehen angetreten, um um die Gunst des Wählers zu kämpfen.
Besonders aufgefallen sind die inhaltlichen Unterschiede zwischen den Parteien im linken und rechten politischen Lager. Fast alle streben eine Steuerreform in der kommenden Legislaturperiode an - wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Abgesehen von der N-VA scheint aber keine andere Formation eine neue Staatsreform anzustreben. Auf Fragen nach der Spaltung des Landes antwortete Parteichef Bart De Wever ausweichend. Bis dahin werde noch sehr viel Zeit vergehen, sagte er lediglich.
Die frankophonen Parteien machten deutlich, dass sie eine gemeinsame Regierung mit der N-VA ablehnen. Weitere Koalitionsaussagen fielen im Rahmen der Fernsehdebatte nicht.
Für die Regierungsbildung ist das Abschneiden der N-VA von entscheidender Bedeutung. Schafft sie die 30-Prozent-Marke, muss sie in die Verhandlungen einbezogen werden. Ein Krisenszenario wie 2010 ist nicht ausgeschlossen, auch wenn das - offiziell - niemand will.
Bild: Kristof Van Accom/BELGA