Im französischsprachigen Landesteil haben die beiden größten Parteien, PS und MR, letzte große Wahlkampfveranstaltungen abgehalten. Sozialisten und Liberale griffen sich dabei einmal mehr gegenseitig scharf an. Eine Zielscheibe hatten PS und MR aber gemeinsam: die nationalistische N-VA in Flandern.
"PS und N-VA stehen stellvertretend für den Stillstand", rief MR-Präsident Charles Michel der liberalen Basis in Brüssel zu. "PS und N-VA, das ist die Blockade, wir, wir stehen für Lösungen", so Michel.
Der MR-Vorsitzende hob noch einmal die zentralen Wahlversprechen hervor: die Streichung des Dekrets, das die Schuleinschreibungen im frankophonen Landesteil regelt, Senkung der Lohnlasten, insbesondere für Kleine und Mittlere Unternehmen, eine Minimalversorgung im Streikfall bei den Öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ähnlich scharfe Töne bei den Sozialisten. "Die Steuerreform der Liberalen fußt auf falschen Zahlen, sie ist nicht mehr als heiße Luft", wetterte die scheidende PS-Vizepremierministerin Laurette Onkelinx. Der scheidende Premierminister Elio Di Rupo warnte davor, dass - ohne die Sozialisten - die Soziale Sicherheit in Gefahr sei. Die Programme von MR und N-VA würden sich mit jedem Tag ähnlicher. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Rechtsregierung in den nächsten fünf Jahren all das streicht, wofür wir jahrzehntelang gekämpft haben", so Di Rupo.
Die Sozialisten warnten auch vor der Konkurrenz aus dem linken Spektrum: Jede Stimme für die PTB-GO sei eine verlorene Stimme, so der allgemeine Tenor.
Bild: Virginie Lefour (belga)