Jean-Luc Dehaene wird 1981 belgenweit bekannt. Damals wird er zum ersten Mal Minister und übernimmt das Ressort Soziales. Es folgen die politisch turbulenten 1980er Jahre.
1987 tobt die Voeren-Krise, Flamen und Frankophone scheinen unversöhnlich. Dehaene wird Regierungsbildner. "Geben Sie mir 100 Tage und ich löse das Problem", sagt er damals zu König Baudouin. 106 Tage später steht die neue Regierung.
1992 entsteht unter Dehaenes Führung das neue, föderale Belgien. Man nennt ihn von nun an den Klempner, den Lösungsmacher. Er wird zum ersten Mal Regierungschef. Dann folgt der sogenannte Globalplan mit harten Einschnitten, um die Staatsfinanzen zu sanieren und das Land fit zu machen für den Euro.
Während der Dutroux-Affäre wird ihm zu viel Distanz vorgeworfen, 1999 stürzt die Regierung nach der Dioxin-Krise - das Ende Dehaenes als belgischer Premier.
Danach folgt eine Karriere als EU-Abgeordneter und ein unschönes Kapitel an der Spitze der Skandalbank Dexia. Jean-Luc Dehaene: Ein Staatsmann, ein manchmal ruppiger Lebensmensch und ein großer Fußballfan.
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