und dem N-VA-Chef am Abend in den TV-Sendern RTL-TVI und VTM ist nach Auffassung von Beobachtern unentschieden ausgegangen. Beide Parteichefs lieferten sich zeitweise einen harten Schlagabtausch bei dem Versuch, sich als der wichtigste Verteidiger ihrer jeweiligen Sprachgruppe zu profilieren.
Viele Beobachter in den Zeitungen fühlten sich an einen Boxkampf erinnert; das gilt übrigens auch für Bart De Wever (N-VA), der eine Parallele zum legendären Fight zwischen Mohammed Ali und George Foreman zog, dem 'Rumble in the Jungle' von 1974.
Der Offensivere von beiden war Dienstagabend Paul Magnette (PS), der De Wever immer wieder unterbrach und in die Parade fuhr. De Wever wusste aber jeden Haken durch einen ebenso schmerzhaften Schlag zu erwidern.
Beide versuchten, die Partei des jeweils anderen zu verteufeln. "Am Ende hatten beide blaue Flecken, keiner ist aber zu Boden gegangen", analysiert die Zeitung Het Laatste Nieuws. "Gewinner sind letztlich ohnehin beide", schlussfolgert die Zeitung La Libre Belgique.
Beide Parteien, N-VA und PS, erscheinen mehr denn je als quasi die alleinigen Verteidiger ihrer jeweiligen Sprachgruppe. Le Soir warnt vor den Folgen: Das TV-Duell zwischen De Wever und Magnette hat einmal mehr den fast unüberwindlichen Graben zwischen beiden Parteien aufgezeigt.
Laut Umfragen werden beide aber als stärkste Kraft in Flandern beziehungsweise in der Wallonie aus der Wahl hervorgehen. Eine Regierungskoalition mit PS und N-VA erscheine nach dem Duell ziemlich unmöglich. Deswegen drohe eine Neuauflage der Krise von 2010, orakelt Le Soir.
roP - Bild: Belga (vtm)