Das belgische Außenministerium hat alle Zugänge zum Internet gesperrt. Die Mitarbeiter können seit Montag nicht mehr im Netz surfen oder E-Mails verschicken. Hintergrund ist der Hackerangriff von vergangener Woche. Experten des militärischen Geheimdienstes nehmen derzeit alle Server und Computer unter die Lupe. Wie sich herausgestellt hat, haben die Hacker vor allem vertrauliche Informationen rund um die Ukraine-Krise kopiert. Möglicherweise hat Russland den Angriff zu verantworten.
Die EDV des Außenministeriums soll erst dann wieder ans Internet angeschlossen werden, wenn die Experten sich sicher sind, dass alle Computer und Server virenfrei sind. Ob das schon am Montag der Fall sein wird, ist nach Angaben des Sprechers des Außenministeriums in Brüssel noch unklar. Intern kann das Auswärtige Amt dank des Intranets arbeiten. Auch die belgischen Botschaften in aller Welt bleiben darüber erreichbar.
Allerdings hat die Abschaltung vom Netz auch Folgen für den Bürger. Kommunen etwa können derzeit keine Reisepässe mehr beantragen, weil sie dafür über das Internet auf die Datenbank des Außenministeriums in Brüssel zugreifen.
Die Ermittlungen der föderalen Staatsanwaltschaft laufen zwar noch, jedoch sprechen die ersten Hinweise dafür, dass der Hackerangriff aus Russland verübt wurde. Offenbar wurden in erster Linie vertrauliche Dokumente zur Ukraine-Krise kopiert. Sobald der genaue Umfang des Angriffs bekannt ist, wollen Außenminister Didier Reynders und Premier Elio Di Rupo öffentlich Stellung beziehen. Nicht auszuschließen ist, dass sie die diplomatischen Beziehungen zu Moskau eingeschränken werden.
Bild: vrt