Das Außenministerium ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Berichte der Zeitungen "De Tijd" und "L'Echo" hat Außenminister Didier Reynders am Samstagmorgen bestätigt. Nach seinen Angaben haben Unbekannte am vergangenen Wochenende versucht, Informationen über die Ukraine-Krise zu kopieren.
Mit einem Computervirus hätten die Täter versucht, Informationen über die Ukraine-Krise zu kopieren. Sie suchten offenbar nach Dokumenten über die europäischen Sanktionen gegen Russland und über einen Vertrag zwischen der EU und der Ukraine. Mithilfe des militärischen Geheimdienstes sei die Cyberattacke vor "einigen Tagen" bemerkt worden, heißt es weiter. Die Bedeutung des Schadens werde zur Zeit geprüft.
Auch die Identität der Hacker steht noch nicht zweifelsfrei fest. Fachleute in den Zeitungen vermuten, dass die Täter aus Russland stammen. Andere vermuten China hinter dem Angriff. Nach Angaben von Didier Reynders hat es wegen der Angelegenheit bereits einige Krisensitzungen mit Premierminister Elio Di Rupo, Verteidigungsminister Pieter De Crem und Justizministerin Annemie Turtelboom gegeben.
Es ist nicht der erste Hackerangriff auf Computer der Behörden. Das Außenministerium wurde bereits einmal angegriffen, ebenso Belgacom und die Föderalregierung. Erst am Freitag hatte Premierminister Elio Di Rupo erklärt, die Regierung sei bereit, zehn Millionen Euro in den Schutz vor Cyber-Kriminalität zu investieren.
Die föderale Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen zum Hackerangriff auf das Außenministerium eingeleitet.
rtbf/vrt/jp - Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)