
Die Erhebung der Katholischen Universität Löwen wurde im Auftrag der VRT und der Zeitungen De Tijd und De Standaard durchgeführt. Analysiert wurden zunächst die Pläne der flämischen Parteien in Punkto Steuerreform und Senkung der Lohnnebenkosten. Die Ergebnisse sind eindeutiger, als vielleicht erwartet.
Die Steuerreformen von Groen und der SP.A bevorzugen klar die kleinen Einkommen. Hier profitieren vor allem die Menschen, die weniger als 1.900 Euro brutto pro Monat verdienen. Für die höheren Einkommen bleibt so gut wie nichts mehr übrig. Bemerkenswert: Groen hat die Sozialisten deutlich links überholt.
Bei OpenVLD und N-VA sieht es genau umgekehrt aus: Beispiel N-VA: Die kleinsten Einkommen bekämen 16 Euro mehr pro Monat, die höchsten Bezüge 70 Euro mehr, nämlich 86 Euro, bei der OpenVLD würden die Einkommen über 3000 brutto im Monat sogar 100 Euro Steuern einsparen.
Die christdemokratische CD&V macht ihrem Image als Zentrumspartei alle Ehre. Hier profitieren alle Gehaltsklassen quasi gleich stark. Alle Parteien schlagen auch eine Senkung der Lohnnebenkosten vor. Das geht von 1,4 Milliarden bei den Sozialisten bis sechs Milliarden bei den Liberalen.
Das Fazit ist in jedem Fall, dass die Unterscheidung zwischen rechts und links inzwischen auch wieder einer gewissen Realität in den Parteiprogrammen entspricht. Insofern hat der Bürger in Flandern am 25. Mai durchaus im wahrsten Sinne des Wortes eine Wahl.
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