Bis zur Fußball-Weltmeisterschaft sind es zwar noch mehr als vier Wochen, aber das WM-Fieber in Belgien steigt gewaltig. Der Aufkleber-Hersteller Panini reibt sich schon jetzt die Hände. Er hat in Belgien so viele Abziehbildchen verkauft wie noch nie: fast 100 Millionen Stück. Am beliebtesten sind natürlich die Bildchen mit den Roten Teufeln. Und um die belgische Seite vollzubekommen, muss man kaufen und sammeln, was das Zeug hält. Nicht ganz billig die Sache.
Jedenfalls wird bei 100 Millionen verkauften Aufklebern schnell klar, dass nicht nur die Kinder mitmachen - da müssen auch eine ganze Reihe Erwachsener darunter sein. Das Ganze geht sogar so weit, dass Panini teilweise nicht mehr nachkommt mit dem Nachschub. In einigen Zeitungsläden und Kiosken sind die Aufkleberpackungen jedenfalls in regelmäßigen Abständen ausverkauft. Für den Hersteller Panini in Belgien hat sich die WM jetzt schon gelohnt - so viel ist sicher.
Auch Fanartikel sind hoch im Kurs
Im Supermarkt kommt man an den ganzen Fanartikeln nicht mehr vorbei: Servietten in schwarz-gelb-rot, kleine Fußbälle, T-Shirts. Fachleute haben schon mal ausgerechnet, dass alleine die Supermarktketten ihren Umsatz um 35 Millionen Euro steigern werden.
Es gibt ja nicht nur die kleinen Fanartikel, sondern viele Hersteller wandeln ihre Produkte derzeit ab. Es gibt Sonder-WM-Ausgaben in den Landesfarben. Ein großer Bierhersteller hat Gläser mit den Fotos der Roten Teufel produziert. Offenbar wird den Geschäften schon Geld geboten, um das fehlende Glas aus der Kollektion zu kaufen.
Die Belgier scheinen wirklich verrückt nach der WM und den Roten Teufeln zu sein. Das hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass wir so lange verzichten mussten. Und dass die Nationalmannschaft zum ersten Mal seit 2002 wieder bei einer WM-Endrunde dabei ist.
Keine Großleinwände mehr verfügbar
Auch die Verleiher von Großleinwänden haben von sich reden gemacht. Die melden nämlich: Keine Bildschirme mehr! Wer ein Public Viewing plant, der sollte am besten schon vorgesorgt haben. Denn so gut wie alle verfügbaren Großleinwände sind während der Belgien-Spiele irgendwo im Land im Einsatz. Das heißt: Die Verleiher haben nichts mehr anzubieten, sagt Wouter Van Beirendonck. Er verleiht insgesamt 30 Großleinwände: "Dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, das ist sehr außergewöhnlich. Normalerweise kann man immer noch irgendwo eine Leinwand auftreiben, aber für die WM ist schon seit Monaten alles ausgebucht."
Bild: Siska Gremmelprez (belga)